Grundsätze
Lokale Agenda 21 - Was bedeutet das für unsere Gemeinde
Die Agenda 21 ist gespickt mit vielerlei abstrakten Begriffen und in globalem Maßstab erstrebenswerten Zielen. Wie lässt sich der Geist der Agenda 21 von der globalen auf die kommunale Ebene übertragen. Die Antwort auf diese Frage liefert bereits die Bezeichnung Agenda, frei aus dem Lateinischen übersetzt bedeutet Agenda - was zu tun ist. Unsere Maxime für die lokale Agenda 21 lautet: "Global denken, lokal handeln!". Jede Bürgerin, jeder Bürger von Ober-Mörlen und Langenhain/Ziegenberg hat mit Sicherheit eigene Vorstellungen von dem "was zu tun ist", und wie diese Ziele mit welchen Maßnahmen erreicht werden können. Nur bestanden bisher für eine Einzelperson kaum Möglichkeiten, eigene Vorstellungen direkt und unmittelbar einzubringen, es mangelte an einer direkten Einflussmöglichkeit. Im Agendaprozess können die Bürgerinnen und Bürger mitbestimmen und Einfluss nehmen ohne Mitglied eines Vereines, einer Partei, oder ganz allgemein einer Interessengemeinschaft zu sein. Menschen mit den verschiedensten Interessen und Ansichten treffen hier direkt aufeinander. Dies eröffnet die Möglichkeit, einmal über den eigenen "Zaun", d.h. über das eigene Fach- und Interessengebiet hinaus, Möglichkeiten zu diskutieren und eine für alle tragbare Lösung zu erreichen. Gleichzeitig sollen durch den Agendaprozess auch die Bürgerinnen und Bürger (re)aktiviert werden, die der Meinung sind, eine Einzelperson könne sowieso nichts ändern, die Zukunft würde von anderen bestimmt. Für isolierte Einzelne mag dies ja zutreffen, aber für eine große Gruppe von Einzelnen ist nichts unmöglich.
Im Verlauf des Agendaprozesses werden alle Bürgerinnen und Bürger aus Ober-Mörlen und Langenhain/Ziegenberg Konzepte entwickeln, diskutieren und planen die unsere dörfliche Lebensgemeinschaft auf ökonomischem, ökologischem, sozialem und kulturellem Gebiet in die Zukunft begleiten. Wie werden wir in 10, 20 oder 50 Jahren unseren Energiebedarf decken: durch Großkraftwerke, Blockheizkraftwerke oder Solarzellen auf jedem Dach in Ober-Mörlen und Langenhain/Ziegenberg? Wie werden wir in Zukunft arbeiten: werden noch mehr Menschen täglich in die Ballungszentren pendeln, oder werden wir verstärkt Arbeitsplätze in Ober-Mörlen schaffen? Diese und viele andere Gesichtspunkte werden unter dem Aspekt von Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung diskutiert werden. Der bemerkenswerte Unterschied besteht darin, dass dieser Prozess von der Basis, d.h. der Bürgerschaft selbst ausgeht. Die Gemeindeverwaltung, der Gemeindevorstand, die Gemeindevertretung und alle Institutionen denen wir die Entscheidungsgewalt anvertraut haben, werden nur beratend und unterstützend tätig. Die Bürgerinnen und Bürger bestimmen welche Themen ihnen am Herzen liegen, wie und in welcher Form diese Themen diskutiert werden und welche Schlussfolgerungen und Empfehlungen sich daraus ergeben.
Bitte beachten!
Die Agenda-Arbeitsgruppen in Ober-Mörlen sind nicht mehr aktiv.
Für Fragen und Informationen rund um die Lokale Agenda ist unser Agendabüro für Sie der richtige Ansprechpartner:
Gemeindeverwaltung Ober-Mörlen
Agendabüro und Umweltamt
Frau Fleischhauer
Frankfurter Str. 31
61239 Ober-Mörlen
Tel. 06002/502-30
Fax 06002/502-32
Email: saskia.fleischhauer@gemeinde-ober-moerlen.de
Welche Möglichkeiten stehen Ihnen im Agendaprozess zur Verfügung:
- Direkte Mitwirkung - Sie planen und entscheiden mit für unsere Gemeinde!
- Basisdemokratische Grundsätze - Ihre Stimme entscheidet unmittelbar über den Fortgang des Agendaprozesses!
- Gestaltung der Zukunft - Sie sind für die Lebenssituation der nachfolgenden Generation mit verantwortlich!
- Bündelung von Kräften - Sie betrachten ökonomische, ökologische, soziale und kulturelle Fragestellungen in unserer Gemeinde als Ganzes!
- Einbringung von Kompetenz - Ihr Wissen und ihre Lebenserfahrung werden die Lösung spezieller Fragestellungen voranbringen!
- Gesteigerte Lebensqualität - Sie erarbeiten Ansätze und Lösungen für eine höhere Lebensqualität in Ober-Mörlen und Langenhain/Ziegenberg!
- Persönliche Qualifizierung - Sie steigeren ihre persönlichen Fähigkeiten und Kenntnisse um qualifizierte Entscheidungen zu treffen!
- Stärkung der Gemeinschaft - Sie wirken an Lösungen mit, welche die dörfliche Gemeinschaft stärken!
- Förderung der Meinungsvielfalt - Ihre Ansichten bereichern die Diskussionen!
- Entwicklung von Konsensfähigkeit - Sie erreichen eine für alle Beteiligten tragbare Lösung!
- Unabhängigkeit der Gremien - Sie sind keinen Beschränkungen von Institutionen unterworfen, alles darf diskutiert werden!
- Fachliche Unterstützung - sie können sich der Unterstützung von Fachleuten bedienen, für ausgewogene und fachlich abgesicherte Entscheidungen!
Ein funktionierender Agendaprozess ist von ihrer Mitwirkung abhängig. Die Ergebnisse können Sie und unsere Gemeinde nur voranbringen.
Presseveröffentlichung Ober-Mörler Nachrichten 05. Mai 2000
von Andreas Geck für das Organisationsteam Lokale Agenda 21